Sonnenbrand – die besten Mittel

Sonnenbrand auf dem Rücken

Hausmittel oft besser als käufliche After-Sun-Produkte

Quark, Gurke, Obstessig und Co., Extrakte aus dem Pflanzenreich und der Aromatherapie sind die besten Mittel, um einen Sonnenbrand zu lindern

Die Regale in Super- und Drogeriemärkten sind voll mit sogenannten After-Sun-Produkten, die die gereizte, sonnenverbrannte Haut beruhigen sollen. Fast alle haben einen durchaus angenehmen kühlenden Effekt, welcher jedoch durch einen hohen Alkoholanteil erzeugt wird, der die Haut im Endeffekt austrocknet und damit zusätzlich reizt. Weitere Zusatzstoffe sind beispielsweise Aloe Vera und Panthenol. Aloe Vera wirkt tatsächlich günstig bei Verbrennungen und Panthenol ist eine Substanz die heilungsfördernd wirkt. Allerdings sind diese und andere Wirkstoffe meist in so geringer Konzentration enthalten, dass sie kaum eine unterstützende Wirkung auf die Haut haben. Weitere chemische Substanzgruppen, wie z.B. allergieauslösende Konservierungsstoffe können gerade sonnengeschädigte Haut noch zusätzlich reizen.

Die Natur hat uns jedoch viele Möglichkeiten gegeben, einen Sonnenbrand auf sanfte, wirkungsvolle Art zu lindern und die Heilungskräfte anzuregen. Einige Mittel sind in jedem Haushalt vorhanden.

Aloe Vera

Schon die alten Ägypter verwendeten Aloe Vera zur Körper- und Schönheitspflege. Die Pflanze zählt zu den Liliengewächsen, erinnert mit ihren dicken, fleischigen Blättern aber eher an einen Kaktus. Die ursprünglich aus der Wüste stammende Aloe kann Wasser und Nährstoffe besonders ergiebig speichern. Das im Inneren der Blätter enthaltende zähflüssige, farblose Gel wirkt nachweislich hautberuhigend, reizlindernd und antibakteriell. Insbesondere bei Sonnenbrand, leichten Verbrennungen und Schürfwunden hat sich die äußere Anwendung sehr bewährt.
Die Aloe kann auf der heimischen Fensterbank gezüchtet werden. Hier kann man das Gel direkt frisch aus der Pflanze gewinnen und auftragen. Hierzu wird ein Blatt aufgeschlitzt, der Extrakt aufgefangen und direkt auf die Haut aufgebracht. Auf der Reise ist es natürlich ungünstig, den Blumentopf mitzunehmen – hier kann man sich mit einem Aloe Vera Gel aus der Apotheke helfen.

Tee

Chinesische Kräuterexperten empfehlen gekühlten schwarzen Tee zur Beruhigung der sonnenverbrannten Haut. Dies erscheint logisch, denn die im Tee enthaltenen Tanninsäuren und das Theobromin können durchaus die Hitze aus der Haut ziehen. Andere Substanzen, die sogenannten Catechine, helfen bei der Vorbeugung und Regeneration von Hautschäden. Grüner Tee ist reich an Polyphenolen. Bei innerlicher Einnahme unterstützen diese Stoffe den Schutz der Haut vor den Schäden der ultravioletten Strahlung. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Tee ist, dass dieser eigentlich überall in der Welt erhältlich ist.

Quark

Quark zieht regelrecht die Hitze aus der Haut und fördert den Heilungsprozess. Auf den Sonnenbrand einfach eine fingerdicke Schicht kalten Quark aus dem Kühlschrank aufstreichen. Wenn er eingetrocknet ist mit einem feuchten Tuch abwischen und bei Bedarf die Auflage erneuern. Man hört allerdings auch kritische Stimmen zu dieser Anwendung, die besagen, dass die im Quark enthaltenen Bakterien eine Infektion begünstigen könnten. Es versteht sich eigentlich jedoch von selbst, dass der Quark, wie alle anderen Mittel auch, nur auf intakte Haut aufgetragen werden sollte, dass heißt, bei einem Sonnenbrand 1. Grades. Bei Blasenbildung und offener Haut sollte man sich immer in ärztliche Behandlung geben!

Gurke

hat kühlende und lindernde Wirkung. Die Gurke wird einfach der Länge nach aufgeschnitten und mehrmals am Tag über die Haut gestrichen.

Obst- oder Apfelessig

lindert Sonnenbrand und fördert die Regeneration der Haut. Wird der Essig bereits bei den ersten Zeichen des Sonnenbrandes eingesetzt, so kann oft Schlimmeres vermieden werden. Die betroffenen Stellen mit dem Essig abtupfen oder Kompressen auflegen. Bei sehr empfindlicher Haut mit Wasser verdünnen. Essig wirkt gleichzeitig desinfizierend!

Teebaumöl

ist eines der wenigsten ätherischen Öle, welches unverdünnt aufgetragen werden kann (bei „normal“ reagierender Haut), wirkt hervorragend bei Sonnenbrand und hat zusätzlich eine starke antiseptische Wirkung. Da der Geruch nicht jedermanns Sache ist und bei einem Sonnenbrand ja größere Hautpartien betroffen sind und somit viel Öl aufgetragen werden muss, kann man das Öl mit einer normalen Körperlotion oder einem After-Sun-Präparat vermischen und auftragen.

Photolyase – ein Enzym mit Reparaturwirkung

Der Wirkstoff Photolyase könnte für Sonnenanbeter einen zusätzlichen Schutz bieten, da er in der Lage sein soll, bereits eingetretene Sonnenschäden an der Erbinformation von Hautzellen zu reparieren. In der Natur wird Photolyase beispielsweise von Algen produziert, die nahe an der Wasseroberfläche leben und deshalb starker UV-Strahlung ausgesetzt sind. Die Folge einer Sonnenbestrahlung sind Alterung und Zellschädigung durch Veränderung der Erbinformation. Das Enzym Photolyase soll diese DNA-Schäden besser und effektiver reparieren, als das menschliche DNA-Reparatursystem. Dieses kann innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Sonneneinwirkung nur die Hälfte der DNA-Schäden beheben, während Photolyase schon nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten fast die Hälfte der Schädigungen behebt.

Photolylase braucht Licht

Seit 2002 sind Sonnencremes und After-Sun-Präparate mit dem Wirkstoff in der Apotheke erhältlich. Photolyase wird nur durch Licht aktiviert und sollte deshalb schon während des Sonnenbadens und auch unmittelbar danach angewendet werden.
Langzeitstudien mit Nachweis einer Reduzierung der sichtbaren Lichtschäden an der Haut sind aus ethischen Gründen schwierig, wären jedoch notwendig, um die experimentelle Wirkung zu bestätigen. Produkte mit Photolyase können durchaus einen Beitrag zum risikoärmeren Sonnenbaden leisten, die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen gegen Hautlichtschäden sind jedoch weiterhin ein maßvoller Umgang mit der Sonne, ein effektiver Schutz durch Kleidung und Verwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor.

Wann darf der Sonnenbrand nicht mehr selbst behandelt werden?

Bitte gehen Sie zum Arzt bei sehr starker Rötung, Blasenbildung, starken Schmerzen und Fieber. Eine sorgfältige Beobachtung des Sonnenbrandes insbesondere bei Babys und Kleinkindern ist angebracht. Lieber einmal zu oft als zu wenig den Arzt aufsuchen!
Ein Sonnenstich/Hitzschlag ist durch Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Übelkeit und Erbrechen gekennzeichnet. Hier muss sofort gehandelt werden: den Betroffenen aus der Sonne nehmen, Beine hochlagern, zu trinken geben, Körper abkühlen, Arzt rufen!

Siehe auch Artikel: Aloe Vera hilft bei Sonnenbrand

Bitte bedenke, dass ein Blog-Artikel niemals ärztlichen Rat ersetzen kann!

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2 Antworten auf „Sonnenbrand – die besten Mittel“

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